Die Ergebnisse der Ausgrabungen

Der Aufbau der Anlage

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Allgemeine Information

Hopferstadt - In guter Nachbarschaft

Information

Zwischen 4650 und 4550 v. Chr., zu der Zeit, als die Anlage von Ippesheim aufgegeben wurde, errichtete man knapp 12km weiter westnordwestlich auf der Anhöhe des Mittelbergs bei Hopferstadt, Stadt Ochsenfurt eine größere und komplexere Kreisgrabenanlage. Eine innere, annähernd kreisförmige Palisade von 68-88m Durchmesser umgaben zwei vielfach unterbrochene Gräben, jeweils auf der Innenseite durch eine weitere Palisade begleitet. Mit einem Außendurchmesser von 140-150m ist Hopferstadt die größte neolithische Kreisgrabenanlage in Deutschland.

2006 und 2012-2016 wurden in sieben Grabungskampagnen Ausschnitte der Anlage erforscht. Die Anlage wies bis zu 19 Unterbrechungen des äußeren und bis zu 17 des mittleren Kreisgrabens auf. Mit dem inneren Palisadengraben, der im Magnetogramm nur wenige eindeutige Lücken erkennen lässt, bestehen nur vereinzelt Übereinstimmungen. Es ist kaum möglich, konkret die Anzahl von Toren zu benennen.

Die Tatsache, dass Lücken im mittleren und äußeren Graben sowie den jeweils dazugehörenden Innenpalisaden meist nicht übereinstimmen, lässt an ein konstruktives Prinzip denken. Sollten Personen, die sich im Inneren aufhielten, gerade keine durchgängigen Blickachsen in die umgebende Landschaft erhalten? Sollte durch dieses Verwirrspiel der Blick vielleicht umso mehr auf die wenigen übereinstimmenden Unterbrechungen gelenkt werden?

Durch Tor 2 war im frühen 5. Jtsd. zur Sommersonnwende der Sonnenaufgang am Schwanberg zu beobachten. In Tor 3 ging zur Tagundnachtgleiche die Sonne über dem Bullenheimer Berg auf, also genau jenem Berg, der in Ippesheim als Landmarke für den Sonnenaufgang zur Sommersonnwende diente.

Die Gräben weisen Breiten bis zu 2,8m auf. Ihre Tiefe beträgt bis zu 1,5m. Die Querschnitte der muldenförmigen Sohlgräben stehen in starkem Kontrast zu den steilen Spitzgraben- und Y-Profilen in Ippesheim. Die Vielfalt und das Fehlen eines einheitlichen Konzepts für die Grabengestaltung sprechen für mehrere weitgehend autonom arbeitende Bautrupps bei der Errichtung der Anlage.