Die Ergebnisse der Ausgrabungen

Der Aufbau der Anlage

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Allgemeine Information

Die Kreisgrabenanlage - Entdeckung und Ausgrabung

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Bereits 1980 konnte Otto Braasch, der Pionier der Luftbildarchäologie in Bayern, anhand großflächiger dunkler Verfärbungen eine prähistorische Siedlungsstelle dokumentieren. 1989 beflog Klaus Leidorf für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) erneut das Siedlungsareal und konnte eine ringförmige Verfärbung von rund 65m Durchmesser fotografieren.

1997 wurde diese Struktur von Jörg Fassbinder (BLfD München) einer Prospektion mit dem Cäsium-Magnetometer unterzogen. Dabei werden mit hochempfindlichen Sensoren minimale Abweichungen vom Erdmagnetfeld registriert, die durch Feuerstellen, gebrannten Lehm oder verfüllte Hohlformen im Boden verursacht werden. Das Ergebnis bestätigte, dass es sich um eine Kreisgrabenanlage handelte. Auf der Basis des Magnetplans wurde ein annähernd kreisförmiger Graben mit vier Toren angenommen, den auf der Innenseite eine Palisade begleitet. Ein aufgehellter Bereich zwischen Graben und Palisade wurde mit Vorbehalt als Spur eines ehemaligen Walls interpretiert.

Die im Magnetogramm teilweise erkennbare Innenpalisade war nur im Nordwest-Abschnitt beiderseits von Tor 1 noch auf etwa 20m Länge erhalten. Ein ehemaliger Wall auf der Innenseite des Kreisgrabens ist wahrscheinlich, doch konnte er durch die Grabungen nicht eindeutig nachgewiesen werden. Wiederholt berichteten die regionalen Medien über die Ausgrabungen. Im April 2002 dokumentierte ein Team des Bayerischen Fernsehens die von Martin Nadler (BLfD Nürnberg) geleitete Blockbergung der zentralen Senkrechtbestattung.

Von 1998 bis 2004 wurden in vier Grabungskampagnen des Lehrstuhls für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit der Außenstelle Nürnberg des BLfD rund 2000 m² der Anlage untersucht. Der Kreisgraben mit einem Durchmesser von rund 65m und einen Gesamtumfang von 202m wurde auf 106m Länge dokumentiert. Der Graben zeigte meist ein Y-förmiges Profil mit einer erhaltenen Tiefe von bis zu 1,8 m und einer Breite von maximal 2,1m. Im 5. Jtsd. v. Chr. dürfte der Graben etwa 3-3,5m tief und 3,5-4m breit gewesen sein. Die Ausgrabungen konnten sechs Grabenunterbrechungen nachweisen. Drei weitere ehemals vorhandene Erdbrücken wurden im Zuge von Umbauten entfernt und das Tor 1 auf 4m verengt.

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