Die Ergebnisse der Ausgrabungen

Der Aufbau der Anlage

Tafel 1 Tafel 2 Tafel 3

Tore Südost, Südwest, Westen

Wintersonnenwende und Äquinoktien

Information

Im Südosten der Kreisgrabenanlage war der Graben nur mehr bis zu einem halben Meter tief erhalten. In nur 11 m Abstand weist der Graben zwei Unterbrechungen auf (Tore 3 und 4), denen vermutlich ebenfalls Palisadenlücken gleicher Breite entsprachen. Zwischen beiden Toren war zu einem späteren Zeitpunkt eine Eingrabung erfolgt, möglicherweise wurde hier eine ehemals vorhandene weitere Erdbrücke abgetragen. Am Südrand des Tores 3 konnte man im frühen 5. Jtsd. zur Wintersonnwende die Sonne über dem Kapellberg aufgehen sehen.

Das Südwesttor zeigt weder einen astronomischen Bezug, noch öffnet es den Blick auf eine weithin sichtbare Landmarke.

Das Westtor stellt mit nur 1,3 m die schmalste Unterbrechung des Kreisgrabens dar. Zwar ist wegen des leicht ansteigenden Geländes keine weite Sicht möglich, doch geht die Sonne zu den Tag- und Nachtgleichen exakt hier unter. Beide Grabenköpfe unterschieden sich sehr stark in ihren Längsprofilen. Während der nördliche (linke) Grabenkopf zahlreiche abwechselnd hellere und dunklere Füllschichten aufwies, was für eine langsame Verfüllung spricht, erschien die Verfüllung des südlichen (rechten) Grabenkopfes einheitlich dunkelhumos.

Gefäßfragment

Sie enthielt unter anderem zwei anpassende Fragmente eines reich verzierten Gefäßes aus sehr unterschiedlicher Tiefe, was ein rasches absichtliches Zuschütten nahelegt. Aus beiden Grabenköpfen stammt viel verziegelter Lehm, teils mit geglätteten und sogar bemalten Oberflächen, was auf eine Gestaltung des Eingangsbereiches in Holz-Lehm-Architektur hinweisen könnte.